Wanderung auf den Wendelstein
Meine erste Wanderung auf dem Wendelstein: eine absolut begeisternde Tour über Felsen, Hänge, Wiesen und Skipisten.
Vorbereitung
Wir kommen morgens um 6 Uhr mit dem ICE 619 von Dortmund in München an. Unseren großen Rucksack verstauen wir im Schließfach am Bahnhof. Einen kleinen Rucksack mit den nötigsten Dingen wie Essen, Trinken und einer Powerbank nehmen wir mit. Mit "wir" meine ich Markus und mich. Er hat mich zur heutigen Tour motiviert. Er selbst war schon des Öfteren auf dem Wendelstein. Für mich wird es heute das erste Mal sein.
Anschließend gehen wir noch kurz in die Lounge und frühstücken Birchermüsli und Croissants. Dazu gibt es ein Glas Orangensaft. Um 7:03 Uhr fahren wir mit der BRB nach Bayrischzell.
Aufstieg auf den Wendelstein
Pünktlich um 8:25 Uhr kommen wir in Bayrischzell an. Die Wanderschuhe sind angezogen, die Stöcke ausgepackt und der Rucksack sitzt richtig. Nun können wir die 980 Höhenmeter bis zum Gipfel des Wendelsteins in Angriff nehmen. Die ersten Kilometer der rund 6 Kilometer langen Strecke sind verhältnismäßig einfach. Die meiste Zeit hat man einen hervorragenden Blick auf sein Ziel: den Wendelstein.
Es geht vorbei an Kühen, die auf dem Weg grasen, und deren Kuhglocken dabei einen kräftigen Ton von sich geben. Eine tolle Atmosphäre.
Mit jedem Höhenmeter werden die Wege steiler und schmaler. Kurz vor dem Gipfel kommen dann noch einmal sehr steile Serpentinen, die auch absturzgefährdet sind. Nach 2 Stunden erreichen wir auf 1.700 Höhenmetern die Seil- und Zahnradbahnstation sowie das Restaurant mit Hotel. Die letzten knapp 150 Höhenmeter auf dem sogenannten Panoramaweg sind gut ausgebaut und stark frequentiert. Doch die meisten Besucher haben den bequemeren Aufstieg mit der Seil- oder Zahnradbahn gewählt.
Oben auf dem Gipfel, bei 1.838 Metern über dem Meeresspiegel, eröffnet sich uns ein fantastischer Ausblick über die deutschen Alpen.
Wir machen hier oben erst einmal Pause und stärken uns. Besonders beeindruckend sind auch die Alpendohlen, die mir Stücke von meinem Keks aus der Hand fressen.
Noch ein Gipfel
Nach der Stärkung entscheiden wir uns spontan, heute noch einen zweiten Gipfel zu besteigen: die Lacherspitze. Diese ist 1.728 Meter hoch und befindet sich direkt neben dem Wendelstein. Zuerst müssen wir jedoch erst einmal hinunter über den Hotelhang. Dies ist ein sehr steiler Felshang unterhalb des Wendelstein-Hotels. Es kostet mich einige Überwindung, hier hinunterzugehen.
Unten angekommen bin ich schweißgebadet, aber es hat sich gelohnt. Ab nun geht es erst einmal gemächlich weiter bis kurz vor die Lacherspitze. Am Ende kommen auch hier noch kurz steile Etappen.
Die Lacherspitze hat einen sehr schmalen Gipfel. Daher muss man die letzten 3 Höhenmeter zum Gipfelkreuz klettern. Ich genieße lieber die Aussicht von dem darunterliegenden Plateau, was einen traumhaften Blick auf den Wendelstein ermöglicht.
Abstieg nach Bayrischzell
Der Abstieg über 900 Höhenmeter von der Lacherspitze nach Bayrischzell zum Bahnhof ist sehr abwechslungsreich. Es geht über Felsen, Hänge, Wiesen und Skipisten. Kurz vor dem Bahnhof gibt es einen kalten Bergfluss, in dem wir uns erst einmal die Salzschicht vom Schwitzen von der Haut waschen. Aber auch zum Trinken ist dieses kalte Mineralwasser absolut geeignet.