Für 45 Minuten nach Sylt
Für 45 Minuten nach Sylt fahren lohnt sich nicht? Ich sage: Ja, es lohnt sich!
Frühstück in Hamburg
Pünktlich um 6:50 Uhr kommt mein ICE von Frankfurt in Hamburg Hbf an. Die Nacht war gut aber kurz. Deswegen steige ich noch leicht verschlafen aus dem ICE und begebe mich auf direktem Weg zur Lounge. Da sich dort seit 1,5 Jahren einige Mäuse ausgesprochen wohlfühlen musste ich mich mit einem eingeschränkten Angebot an Speisen begnügen. Das bin ich aber schon von der Hamburger Lounge gewöhnt.
Ich hatte mal wieder keinen Plan was ich heute machen soll. Ich schaute mal wieder in meine Bahn App und sah den IC nach Westerland (Sylt). Ich war schon des Öfteren auf Sylt, bisher aber immer nur mit dem RegionalExpress über Rendsburg und Husum. Daher kam mir dieser Zug sehr gelegen und ich entschied mich spontan für eine Fahrt nach Sylt.
Mit dem IC nach Sylt
Nach dem Frühstück steige ich also in den IC 2014 nach Westerland (Sylt). Der Zug ist leer und ich muss mir den letzten Wagen am Zug nur mit einem älteren Ehepaar teilen. Der Zug fährt pünktlich ab.
Die Fahrt über die Hochbrücke Hochdonn bei Brunsbüttel ist etwas ganz Besonderes. Mit dieser Brücke überquert man den Nord-Ostsee-Kanal. Die Brücke ist mit ihrer Höhe von 56 Meter und einer Länge von über 2,2 Kilometern sehr spektakulär.
In Itzehoe angekommen findet ein Lokwechsel statt. Da die Strecke zwischen Itzehoe und Westerland über keine Oberleitung verfügt wird unsere E-Lok durch zwei Dieselloks ausgetauscht.
Über den Hindenburgdamm geht es auf die Insel. Kurz zuvor in Niebüll kann man die gigantischen Anlangen für den DB-Autozug bestaunen.
An der Nordsee
In Westerland angekommen schaue ich noch einem kurz in meine Bahn-App. Es kommt wie es kommen muss. Mein geplanter IC nach Berlin der planmäßig in 2 Stunden fahren soll fällt aus. Entweder ich fahre 3,5 Stunden mit dem Regional Express zurück nach Hamburg und steige dann um in ICE nach Berlin oder ich fahre in 45 Minuten mit dem letzten IC am Tag zurück nach Berlin. Da das Wetter eh nicht so prickelnd ist entscheide ich mich dafür den IC in 45 Minuten zu nehmen.
Die 45 Minuten, die mir noch bleiben, nutze ich, um einmal kurz durch die Stadt zum Strand zu spazieren. In der Brandung brechen die teils bis zu einem Meter hohe Wellen. Ein wunderschöner Anblick den ich gerne noch länger genießen würde.
Auf dem Rückweg hoffe ich noch ein Fischbrötchen bei Gosch zu bekommen. Leider muss ich enttäuscht feststellen, das Gosch in der Winterpause ist. Aber unerwartete Dinge ist man als Bahnfahrer ja gewohnt.
Am Bahnhof zurück, steige ich mit dem gleichen Zugteam, was mich auf der Hinfahrt schon begleitet hat in den IC zurück nach Hamburg. Als der Zugbegleiter die Fahrkarten kontrollieren kommt, sagt er: "Ich weiß ja das sie eine BahnCard 100 haben, lass gut sein.".